Mülheim - Auftritte vor großem Publikum machen ihn immer noch fickerig, bekennt Werner Lämmerhirt. Dabei setzt der fabelhafte Gitarrist, bekannt als Folk-Legende, der neuen Reihe „Mülheim Guitar Night“ ein Glanzlicht auf. Viele wollen ihn hören, jetzt mit deutschen Texten und womöglich noch ausgefeilterer Fingerpick-Technik .. Gern spielt Lämmerhirt geradtaktig und flott - die rasende Zeit wird zum Thema in einem Lied ohne Punkt und Komma ..
Andere Texte arbeiten Verluste ab, miese Fernsehbräuche und Bilder aus einer Jugend in armen Verhältnissen. Ein Leben auf der Straße mit Schlafsack und Gitarre hat Spuren hinterlassen, mehr noch die Vater-Sohn-Konflikte. Heute handeln Lämmerhirts Liebeslieder von der Suche nach Trost. Es gibt keinen Noah, singt er mit rauer Stimme, der uns in seine Arche aufnimmt. Ihn interessieren „Spinner“, die ihren Weg gehen, frei von Selbstzweifeln ..
Ein Psychiater, erzählt Lämmerhirt mit Berliner Witz, habe ihm mal geraten: „Wenn´s dich stört, schreib´s auf!“ Das tut er. Und feilt skrupulös an seiner ganz eigenen Musik. „Auf der neuen CD ist alles astrein,“ wirbt er linkisch. Sie heißt „Harte Zeiten“ .. Am 9. November geben Peter Finger und Kollegen eine „International Guitar Night“ im Kulturbunker. (KStA)