Offener Brief verteidigt Günter Ott
Mülheim - Zu der Meldung, dass der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgesellschaft GAG, Günter Ott, aus dem Unternehmen ausgeschieden wird, hat der SSM Mülheim einen offenen Brief verfasst: “Sehr geehrter Herr Ott, mit Bestürzung haben wir von Ihrem Ausscheiden aus dem Vorstand der GAG gehört. Die Begründung, Sie hätten bei einem Projekt die Kosten überzogen, vermag uns nicht recht zu überzeugen.
Kennen wir doch in Köln kein einziges öffentliches oder halböffentliches Projekt, bei dem die Kosten nicht um einige Millionen überzogen worden wären, ohne dass das den Verantwortlichen in irgendeiner Weise geschadet hätte- eher im Gegenteil. In einer Stadt, in der eine U-Bahnstrecke mal so locker eine halbe Milliarde Kostensteigerung erfährt, klingt es hohl, wenn sich Aufsichtsräte über drei oder vier Millionen entrüsten, in einer Gesellschaft, deren Bilanzsumme einige hundert Millionen ausmacht.
Wir fürchten, dass der Grund für Ihre Entlassung eher darin liegt, dass Sie durch Ihr vielfältiges soziales Engagement in überzeugender Weise versucht haben, die GAG gegen eine Übernahme durch Heuschrecken abzusichern. Wir können uns lebhaft vorstellen, wie nach der Kommunalwahl ein neuer Kämmerer "ungeahnte" Millionenlöcher im Haushalt der Stadt Köln entdeckt, die "nur" durch den Verkauf der GAG gestopft werden können. Mit einem Günter Ott wäre das nicht zu machen ..”