Alevitisches Gemeindehaus auf der Montanusstraße 20, 51065 Köln-Mülheim. Im Gebäude war früher die Post. (rb/MF)
24.04.2024
Urteil stützt Aleviten

Türkei - Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte stellte fest: Die Türkei verletzt die Religionsfreiheit der ca. 20 Millionen Aleviten im Land. Sie sind ohne objektive und einsichtige Begründung deutlich schlechter gestellt als die Mehrheit der sunnitischen Muslime.

Die Türkei erkennt das Alevitentum nicht als eigenständige Religion an, die Gläubigen gelten offiziell als Muslime. Daher haben Aleviten auch nur wenige Gebetshäuser, die meisten treffen sich zu ihren Gebetssitzungen, den "Cems", in Wohnungen der Gemeindemitglieder.

Schon im Osmanischen Reich gab es Pogrome gegen Aleviten, ebenso später in der Türkischen Republik. So ereignete sich am 2. Juli 1993 das Massaker von Sivas. Ein aufgebrachter Mob steckte ein Hotel in Brand. 37 Gäste, die zu einer alevitischen Feier gekommen waren, starben. (Spiegel)