Deutz - Das kurdische Neujahrsfest mit mehreren 10.000 Besuchern sorgte in Deutz für eine Menge Knöllchen. Anders als in den Jahren zuvor kamen viele mit dem eigenen Auto statt mit dem Bus.
Die Folge: zugeparkte Rettungswege und Hauseingänge oder Falschparker bis auf die Flughafenautobahn. Der Verkehrsdienst verteilte rund um die Demo über 900 Knöllchen und ließ 14 PKW abschleppen.
Das stieß auf sehr wenig Verständnis. Ein Stadtsprecher sprach von einer extrem aggressiven und beleidigenden Stimmung gegenüber den Mitarbeitenden des Ordnungsamtes. (RadioKöln)
Das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit schließt selbstverständlich eine freie Anreise und freies Parken mit ein. Daher ist es von den Demonstranten schon entgegenkommend, wenn sie der Stadt Köln die Ubernachtungs-, Bewirtungs- und Fahrtkosten bei der Wahrnehmung ihrer demokratischen Grundrechte NICHT in Rechnung stellen. Stattdessen hagelt es Knöllchen vom kleinkarierten Ordnungsdienst. Aber Undank ist ja der Welten Lohn ..
Der eigentliche Zorn der Demonstranten richtet sich gegen die kurdenfeindliche Politik von Erdogan. Ihre Emotionsbatterien sind also voll aufgeladen. Wenn dann der Ordnungsdienst auf Einhaltung von so etwas "Nebensächlichem", wie den Verkehrsregeln besteht, sucht sich diese Energie einen Blitzableiter. Soweit, so schlecht. Leider kommt dabei das berechtigte Vorbringen politischer Anliegen als erstes unter die Räder ..
Es gibt gerade jetzt in der Türkei einige tausend Demonstranten, die liebend gerne ein Knöllchen bekommen hätten, anstatt im Knast zu sitzen und Spielball einer willkürlichen Justiz zu sein ..
Wenn meine Tochter erkältet ist, gebe ich dann meinem Sohn Hustensaft? Krankheiten werden beim Kranken behandelt. Um im Bild zu bleiben: Warum lärmen die Kurden in Deutschland herum, wenn die Probleme in der Türkei haben? Ich spreche ihnen nicht das Recht ab, zu demonstrieren, wir leben in einer Demokratie. Aber was soll es bringen? Kein deutscher Politiker will es sich mit Erdogan verscherzen. Und die meisten Deutzer Bürger interessieren sich mehr für ihre zugeparkte Einfahrt als für einen Abdullah Öcalan im Knast ..