Mülheim - Als jemand von den Demonstranten die Bläck-Fööss-Hymne „En unserem Veedel“ anstimmt, wird es ein bisschen viel für Anja Kolacek. Eben hat die Geschäftsführerin der Kunstinitiative „Raum 13“ noch gefasst am Mikro gestanden und sich bei allen Helfern bedankt.
Sie erinnerte daran, wie sie und ihr Kompagnon Marc Leßle zusammen mit vielen anderen Kreativen elf Jahre lang einen einzigartigen Ort für Kunst, Kultur und Theater in Köln aufgebaut haben. Es ist, als würde ihr erst jetzt die ganze Tragweite bewusst. Die beiden Künstler nehmen sich fest in den Arm. (KR)
Kommentar: Es war von Anfang an klar, dass Raum 13 nur eine Zwischennutzung vergönnt ist. Eigentümer Eggerbauer ist für manchen Spaß zu haben, aber wenn er Kasse machen will, ist Schluss mit lustig. Auch das hätte man wissen können, der Mann ist nicht neu im Geschäft .. (rb/MF)
Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit Künstler gratis Zugang zu Premium-Ressourcen der Gesellschaft verlangen. Raum 13 hatte ich mir mal angesehen und fand's nett, mehr nicht. Inspirierende war für meine Wahrnehmung mehr die Location als die präsentierte Kunst, der eine vom Zufall getriebene Beliebigkeit eigen war, so wie das spätestens seit Beuys üblich ist. An einem anderen Ort hätte ihr vermutlich auch das Schicksal von dessen Badewanne bedroht. Als Abenteuerspielplatz für Große war der Ort genial. Aber der Anspruch der Exklusivnutzung ist vermessen. S.o.