Köln - Seit einem Jahr dürfen Autofahrer auf der Zoobrücke nur noch 50 km/h fahren. Grund sind angeblich unzureichende Schutzvorrichtungen für die Fahrradwege. Aktuell ist noch unklar, ob und wann die Schutzvorrichtungen erneuert werden.
Unklar ist auch, was mit den Blitzern auf der Brücke passieren wird. Alle vier dort sind defekt. Nur die hinter der Brücke, also Höhe Amsterdamer Straße und der vor dem Kalker Tunnel funktionieren noch. Eine Reparatur ist nicht möglich. (RadioKöln, 15.10.24)
Kommentar - Wer mag, kann die Nachricht auch umgekehrt lesen: Weil die Stadt die Blitzer nicht reparieren kann, müssen die Schutzvorrichtungen für die Radfahrer als Ausrede herhalten, um von der peinlichen Blitzer-Posse abzulenken. (rb/MF)
Ja, ja, die "unzureichenden Schutzvorrichtungen". Ich bin Mitte der achtziger Jahre mit dem Motorrad und leerem Tank auf der Zoobrücke liegen geblieben. Die Autos zischten so dicht an mir vorbei, dass ich Panik bekam. Es gelang mir, die leichte Maschine (140 kg) mit Hilfe eines freundlichen Radfahrers über die "unzureichende Schutzvorrichtung" zu heben: Erst das Vorderrad, dann das hintere. Was habe ich mich damals über ihre "unzureichende" Höhe gefreut ..
Ach ja, an der Stelle noch ein kleiner Gruß an meinen alten Kumpel Lothar. Der hatte sich nämlich meine Maschine geliehen, sie auf Reserve gefahren und mir kommentarlos wieder vor die Türe gestellt ..
Das Verhalten der Autofahrer ist bemerkenswert: Obwohl seit Jahr und Tag bekannt ist, dass die Blitzer kaputt sind, schleichen viele Autofahrer, besonders auswärtige, brav mit 50 über die Brücke. Dann rollen routinierte Vielfahrer der Sorte "wir-kennen-uns-hier-aus.de" das Feld von hinten auf. Sehr lustig sind auch die Doppelangsthasen, die hier mit 40 langkriechen, um nicht das geringste Risiko einzugehen. Ja, dann geht doch gleich zu Fuß, ihr Bangbüxen ..